Vom Stillen… oder so ähnlich ;D

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Das Stillen.. ein sehr sensibles Thema! Woran das liegt? Na mit Sicherheit an dem Druck; Druck den man sich oft selber macht, weil die Welt von einer „liebenden Mutter“ erwartet, dass diese stillt. Aber um eines mal klar zu stellen; Jede Mutter will nur das beste für ihre Familie und dabei ist es völlig egal auf welcher Art sie ihr Kind ernährt solange sie es mit Liebe tut. Hier spreche ich jetzt aus meiner eigenen Erfahrung. Ich habe immer gesagt, dass ich auf jedenfalls stillen will. Alleine schon weil ich weiß wie gut es für die Gesundheit meiner Kinder ist, wie einflussreich Muttermilch auf das Immunsystem ist und auch weil ich es für das normalste der Welt gesehen habe.
Doch leider war mir damals noch nicht klar, welche Hindernisse mir da in den Weg kommen. Ich habe ursprünglich nicht gedacht, dass ich Frühchen bekomme, welche die ersten zwei Monate im Krankenhaus verbringen müssen, ich habe noch nie etwas von Milchstau und Brustentzündungen gehört und eine Milchpumpe kannte ich nur von Kühen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es auch anderen Schwangeren bzw. frisch gebackene Mamis so geht. Daher werde ich hier meine Erfahrungen und meine Probleme aufschreiben und euch auch erzählen welche Lösungen ich gefunden habe.

Frühgeburt – Kommt die Milch trotzdem? Das erste Abpumpen nach dem Kaiserschnitt!

Als mir gesagt wurde, dass meine Kinder 7 Wochen zu früh kommen werden, habe ich mir die Frage gestellt, ob ich überhaupt so früh Muttermilch bekommen kann? Hat der Körper denn jetzt schon alles nötige eingestellt?! Und auch die Frage mit dem anlegen kam mir relativ schnell in den Sinn. Wenn doch meine Zwerge auf der Intensivstation sind, wie funktioniert das dann? Leider hatte ich vorher selbst keine Möglichkeit mich zu informieren..man rechnet ja nicht mit einer Frühgeburt- Also lies ich alles auf mich zukommen. Noch sehr erschöpft und überwältigt von dem Kaiserschnitt und der Geburt lag ich also in meinem Zimmer als die Schwester mich fragte „ möchten sie ihre Zwillinge stillen?“ und sofort nach meinem „Ja“ mit einem komischen Gerät hineinkam und mir in einem zwei Minuten Vortrag sagte wie ich die sogenannte Milchpumpe benutzen soll. Besonders kompliziert ist es ja nicht, aber wenn man sich kaum bewegen kann und das sitzen schmerzt war es wirklich nicht angenehm – für mich! Das beste ist ja, dass man laut Stillberaterin am Anfang alle 2h abpumpen soll um den Milchfluss in Gang zu bekommen. Ich kann nur sagen es ist extrem unmotivierend, wenn man alle paar stunden 20minuten, wie eine Kuh gemelkt wird, jedoch nur einige Tropfen Milch bekommt. Wir haben trotzdem jeden Tropfen mit der Spritze aufgesaugt um sie den Kindern zu geben..denn das muss ich sagen; die erste Milch ist die wichtigste! Die Schwestern haben versucht mir gut zuzureden. „Das wird schon, haben sie Geduld“ Ganz ehrlich ..ich hab’s nicht geglaubt. Aber liebe Damen es lohnt sich durchzuhalten!

Richtig abpumpen- Aber wie?

Wichtig ist, dass man auf die Hygiene achtet. Am besten mit frisch gewachsenen Händen die Pumpaufsätze zusammenbauen. Die Brustwarzen habe ich mit sterillem Wasser gereinigt und auch immer frische Flaschen benutzen. Am besten eignen sich Glas Flaschen. Hartkunststoff ist aber auch ok. Im Krankenhaus bekommt man hartkunststoff Flaschen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Bevor man die Pumpen anlegt hilft es etwas die Brust zu massieren um den Milchspendereflex zu aktivieren..dabei am besten viel an die Babys denken oder ein Foto zur Hand haben, falls diese noch nicht bei euch sein können.

Das wichtigste beim Abpumpen ist Entspannung, versucht es in Ruhe zu machen, ohne Stress, Druck..habt vertrauen in euch selbst!Ncht vergessen auch Nachts zu pumpen vor allem am Anfang. Damit sich die Milch richtig einstellt, eure Babys haben ja später auch rund um die Uhr Hunger und wollen gestillt werden.

Muttermilch aufbewahren?!

Von Tag zu Tag wurde es mehr, jeder Milliliter wurde gefeiert, ich fing an mir eine Liste zu machen um mir aufzuschreiben wie viel ml ich pro Tag schaffe..das wiederum motiverte, denn man sah stätig wie es mehr wurde. Am bekannten dritten Tag bekam auch ich meinem Milcheinschuss..und der schoss richtig! Ich habe so viel Milch gehabt, dass die halbe Frühchenstation davon leben könnte. Jedesmal wenn ich die Milch zur Station gebracht habe und diese in den Milchkühlschrank stellte, wurde es mir etwas peinlich. Überall standen Fläschen mit unterschiedlichen Namen aber an einer stelle dicht nebeneinander standen ; meine und ich übertreiben nicht, wenn ich sage es war eine komplettes Abteil. Weil die Milch im Kühlschrank nicht länger als drei Tage stehen sollte, meine Zwerge diese Menge jedoch noch nicht trinken konnten, wurde der meiste Teil eingefrorenen. Somit konnten sie die Muttermilch auch geben, wenn ich nicht da war, worauf ich wirklich stolz war. Ich hatte ja das Gefühl, dass ich nicht richtig für die beiden da sein kann und deshalb war ich froh, ihnen zumindest genug Milch zu liefern… „zu liefern“ wie sich das anhört XD

Symphony

Die Medela Symphony wurde mir im Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Ich kann diese Milchpumpe nur weiter empfehlen. Zuhause habe ich mit einem Rezept vom Frauenarzt und einer Leihgebühr von 40€ mir diese Pumpe geliehen. Die Kosten wurden von meiner Krankenkasse übernommen. Wichtig ist nur beim Rezept darauf zu achten, dass eine elektrische doppelte Pumpe verschrieben wird und jeden Monat ein neues Rezept zu besorgen. Diese Pumpe habe ich von Milchpumpenservice HP-Lehrpraxis, kann ich nur empfehlen! Ansonsten kann man auch Milchpumpen in der Apotheke leihen 😉

Diese weiteren Tipps haben mir damals sehr geholfen, man findet sie auch bei Medela

Raumtemperatur Kühlschrank Tiefkühltruhe Aufgetaute Muttermilch
4-6 Stunden bei 19 bis 26 °C (66 bis 78 °F) 3-8 Tage bei 4 °C (39 °F) oder weniger 6-12 Monate -18 bis -20 °C (0 bis 4 °F) Im Kühlschrank max. 10 Stunden. Nicht wieder einfrieren!

Tipps für das Einfrieren/Auftauen von Muttermilch

  • Bewahren Sie Muttermilch nicht in der Tür des Kühlschranks auf, sondern am kältesten Ort   im Kühlschrank, also hinten auf der Glasplatte über dem Gemüsefach.
  • Die abgepumpte Muttermilch kann in Milchflaschen oder „Pump & Save“ Beuteln eingefroren werden. Füllen Sie Flaschen oder Beutel nur drei viertel voll, um Raum für Ausdehnung zu lassen.
  • Beschriften Sie Milchflaschen oder „Pump & Save“ Beutel mit dem Datum, an dem Sie die  Milch abgepumpt haben.
  • Verwenden Sie keine Mikrowelle zum Auftauen oder Anwärmen von Muttermilch, und wärmen Sie die Muttermilch auch nicht in kochendem Wasser auf, damit Vitamine, Mineralien und andere wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben und Verbrühungen vermieden werden.
  • Um die Inhaltsstoffe der Muttermilch zu erhalten, tauen Sie die Milch über Nacht im Kühlschrank auf oder halten Sie die Flasche oder den „Pump & Save“ Beutel unter maximal 37 °C warmes Wasser.
  • Schwenken Sie die Milchflasche oder den „Pump & Save“ Beutel sanft, um abgesetztes Fett mit der Milch zu vermischen. Schütteln oder rühren Sie die Milch nicht.
  • Mit dem B-Well Flaschenwärmer können Sie die Muttermilch sanft erwärmen.Wenn der gesundheitliche Zustand es zulässt, sollten die Babys so früh wie möglich an die Brust angelegt werden um zu üben. Mir hat meine Hebamme mal gesagt ..ihr müsst lernen- du und deine Kinder! Das kann dauern ..manchmal auch bis zu 6 Wochen. Das erste anlegen war sehr besonders, ich war aufgeregt habe mich auch lange nicht getraut beide gleichzeitig zu nehmen, was auch an den Möglichkeiten in meiner Klinik lag. Beide waren sehr interessiert, knabberten ein wenig und schliefen ein. Babys sind zu schwach zum saugen- und nun?Wenn sich die Milch nicht richtig einstellt!

Hier geht’s  zum Teil 2 –  vom Stillen…

8 Gedanken zu „Vom Stillen… oder so ähnlich ;D

  1. Hier noch ein Tipp: Lansinohsalbe, denn schon nach der ersten Woche abpumpen waren meine Brustwarzen wund! Eigentlich hätte ich es wissen und mir schon auf Vorrat einkaufen sollen. Bei den ersten zwei Kindern hatte ich es schon benutzt und war sehr dankbar für diesen Tipp von meiner Hebamme. Vielleicht hatte ich ja insgeheim gehofft, dass es die beiden über die 35. Woche hinausschaffen:-) So war das mein erster Einkauf zwischen Daheim und dem ersten Besuch im Krankenhaus bei den Kleinen.

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